ESU verfolgt mit seiner Firmenphilosophie das Ziel, Lokomotiven mit dem technisch Machbaren herzustellen und anzubieten. So setzt sich auch die BR 232 von ESU hinsichtlich ihrer technischen Ausstattung von anderen Mitbewerbern ab. Dass die Lok noch mehr zu bieten hat, zeigt der MIBA-Test von Dr. Franz Rittig und Gerhard Peter.
Die 232 von ESU ist dank ihrer feinen und reichhaltigen Detaillierung ein Fall für die Vitrine, wofür sie allerdings wegen ihrer vielen Funktionen und ihrer Robustheit wieder zu schade ist und als betriebstaugliches Modell auf die Anlage gehört. Kurz gesagt: ESUs 232 spielt in der oberen Liga. Sie ist ein gelungenes Modell, das hohen modelltechnischen wie auch betrieblichen Ansprüchen gerecht wird.
Angesichts der zahlreichen Varianten der schweren Diesellokomotiven der V-300-Familie ist es nahezu unmöglich, ein „allgemeingültiges“ Modell zu kreieren, bei dem man – von den unterschiedlichen Farbversionen ganz abgesehen – lediglich durch eine Änderung der Betriebsnummer auf billigem Wege zu einer neuen Modellvariante käme. Diese für Modellproduzenten vielleicht ernüchternde Feststellung trifft auch auf die Unterbaureihe 232 zu: Wer hier Vorbildtreue für sich annonciert, muss sich schon ganz genau an jenes Original halten, von dem er laut Betriebsnummer behauptet, sie wäre das konkrete Vorbild. ESU kann diesen Anspruch erheben, denn das H0-Modell der 232 571-0 stimmt mit dem Vorbild maßstäblich und detailliert exakt überein.
Bestens gelungen erscheint die hervorragende Detaillierung der Drehgestelle. Vor allem die freiliegenden Leitungen sowie viele extra gefertigte Anbauteile (etwa die Federn) überzeugen außerordentlich. Sogar die Vorderkanten der Auftritte unter den Führerstandstüren sind weiß bedruckt. Die Leitungen der Luftbehälter links und rechts des Tanks muss man wohl als „feinstfiligran“ bewerten.
Die Bedruckung mit Daten und DB-Logos verdient das Prädikat „lupenrein“. ESU ist auch der gelben Farbgebung des Verschlusses am Tankeinlassstutzen nicht ausgewichen.
Gleich anschließend fällt der aufwärts wandernde, kritische Blick auf die bestens nachgebildeten sechs Wabengitter der Luftansaugung, die feinen Gummieinfassungen der klarsichtigen Fensterscheiben des Maschinenraums und die ebenso extra eingesetzten Haltegriffe links und rechts der Türen zu den Führerständen. Auch die seitlichen Sicken entsprechen in Zahl und Anordnung dem gewählten Vorbild. Lediglich das kleine Gitter zwischen den beiden seitlichen Wabengittergruppen und den Fensterreihen des Maschinenraums leidet doch ein wenig unter dem „dicken“ roten Farblackauftrag.
von Dr. Franz Rittig und Gerhard Peter
Der Artikel ist ein Auszug aus
Bestellnummer 1101605
(EVT 15.04.2016)
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